Bühl-Balzhofen – „Das Balzhofener Pfingstmusikfest lebt“, gab Bernd Lienhart, Vorsitzender des veranstaltenden Musikvereins „Harmonie“ Balzhofen, angesichts des voll besetzten Festzelts seiner Freude Ausdruck. „Dorfgemeinschaft, Vereine und viele Einzelne helfen engagiert mit, ein Fest in dieser Dimension auf die Beine zu stellen, für das die Arbeitskraft des Musikvereins nicht mehr ausreicht“, so Lienhart.
Sein Debüt beim Pfingstmusikfest meisterte der neue Ortsbeauftragte Sebastian Wolf am Samstag mit perfektem Fassanstich. Er sprach wohl vielen aus dem Herzen, als er sagte: „Zwei Jahre der Blasmusikabstinenz liegen hinter uns. Wir freuen uns nun riesig darauf, in diesem schön geschmückten Festzelt die Instrumente erklingen zu hören.“ Blasmusikalisch verlieh die kleine Formation der „Harmonie“, dirigiert von Patrick Groß, der Festeröffnung mitreißenden Schwung.
Auch die Band „Bow Tie Willi“ feierte Debüt beim Pfingstmusikfest – mit überwältigendem Erfolg: Schon bei den ersten Takten ging das Publikum im voll besetzten Zelt mit. Vor der Bühne wirbelte der Rock-’n’-Roll-Club „Heiße Sohle“ aus Renchen-Ulm übers sandige „Naturparkett“. Das Quartett, bestehend aus Jannik Schnurr, Julian Lebherz, Sebastian Reck und Julian Kleitsch, hatte sich mit einer Bläsersektion verstärkt, die für i-Tüpfelchen sorgte. „Bow Tie Willi“ ließ in hoher musikalischer Qualität Rock-Geschichte lebendig werden – mit Songs, die teils doppelt so alt sind wie die „vier jungen Kerle“, wie sich die Musiker selbst bezeichnen.
Auch zum Dixie- und Jazzfrühschoppen am Sonntag waren Zelt und Vorplatz wieder voll besetzt. Die „Hardt Stompers“ bereiteten den Fans höchst vergnügliche Stunden. Das schwäbisch-badisch-bayerische Sextett um Wolfgang Schenk jazzt bereits seit 42 Jahren auf den Bühnen. Die „Hardt Stompers“ begeisterten mit großartigem Ensemble-Spiel und virtuosen Soli: So blies Schenk inspiriert das Solo „Always Creol Trombone“. Die tropische Luftfeuchtigkeit des Morgens kommentierte die Band mit heißen Rhythmen, etwa im Schlagzeugsolo Frank Richlings in „The Isle of Capri“. Neue Texte peppten Standards witzig auf, etwa: „Ohne Äpp, do bisch der Depp“. (Werner Vetter)
Erstmals gastierte „Bow Tie Willi“ beim Balzhofener Pfingstmusikfest, wofür sich die eigentlich vierköpfige Band durch eine Bläsersektion verstärkt hatte Foto: Werner Vetter
„Bow Tie Willi“ heizte dem Publikum mit knackigem Rock ’n’ Roll ein und animierte es auch dazu, heiße Sohlen aufs „Naturparkett“ im Festzelt zu legen. Foto: Werner Vetter
Gute Tradition bei den Pfingstmusikfesten haben die Dixie- und Jazzfrühschoppen: Heuer bereiteten die „Hardt Stompers“ dem Publikum großes Vergnügen. Foto: Werner Vetter
Die „Hardt Stompers“ begeisterten mit virtuos gespieltem traditionellem Jazz. Von Lärminstrumenten (siehe Schild) konnte bei ihnen keine Rede sein. Foto: Werner Vetter
Witzig imitierten die „Hardt Stompers“ den Klang alter Schellack-Schallplatten durch gequetschten Nasenklammer-Gesang. Foto: Werner Vetter
Weiter mit dem Bericht über den Festablauf am Pfingstsonntag