Musikverein Harmonie Balzhofen e.V.

Pfingstmusikfest

08. - 11. Juni 2019

Blasmusikalische Siegeslorbeeren eindrucksvoll live bestätigt

Die Grand-Prix-Sieger „Brauhaus-Musikanten“ begeisterten auch Fachleute im Publikum des Balzhofener Pfingstmusikfests / Auch Blasmusik aus der Schweiz und aus Hügelsheim sorgte für vergnügliches Zuhören

Bühl-Balzhofen – Volkstümliche, böhmische, mährische und bayerische Blasmusik hatte beim 67. Balzhofener Pfingstmusikfest am Sonntag ihre „Hoch-Zeit“: Am Abend bewiesen die „Brauhaus-Musikanten“ aus dem Kaltental im bayerischen Ostallgäu, dass sie beim Grand Prix der Blasmusik im Jahr 2017 zu Recht Siegeslorbeeren errungen hatten.

Musikalisch vielversprechend hatte der Mittag begonnen – mit einem Überraschungsgast: Die Blaskapelle Zimmerberg aus dem Kanton Zürich hatte sich bei der das Fest veranstaltenden „Harmonie“ gemeldet, ob sie bei ihrem Vereinsausflug in den Schwarzwald in Balzhofen konzertieren könnte. Vorsitzender Joachim Kühnhöfer hatte zugesagt, und so enterte am frühen Nachmittag eine kleine Kapelle die Bühne, lauter Männer in kanariengelben Hemden, bis auf eine einzige Frau in Schwarz, Dirigentin Rhea Pascher. Es war ein Vergnügen, den Schweizern zu lauschen, die Leckerli wie „Traum einer Marketenderin“, „Späte Liebe“ und „Im Winzerkeller“ servierten und mit Soli beeindruckten.

Ebenfalls begeisternd ging’s weiter, als der von Siegfried „Sigi“ Detschermitsch dirigierte Musikverein Hügelsheim das Ruder übernahm, moderiert von Martin Siegel. Zur Freude der Akteure ging das zahlreiche Publikum begeistert mit. Die Hügelsheimer führten zwei Neueinstudierungen erstmals auf, Scharnagls Polka „Zeitlos“ und Gäbles schnelle „Perger Polka“. Das Flügelhornsolo „My Dream“ blies Michael Wessolek so romantisch, dass das Publikum dahin schmolz.

Sehr gut besucht war das geräumige Festzelt auch bei der Gala mit den preisgekrönten „Brauhaus-Musikanten“. Diese erwiesen sich als hervorragende musikalische und menschliche Botschafter ihrer Heimat. Dazu trug Johannes Stadler seinen Teil bei, der den Part der Grand-Prix-Sieger moderierte: Sympathisch, verschmitzt, angenehm mundartlich gefärbt animierte er das Publikum zum Mittun, etwa bei den zahlreichen Prosits, bei denen die Gegenseitigkeit zwischen „Prosit Balzhofen“ und „Prosit Brauhaus“ im Nu eingeübt war.

Ungeachtet aller Mitklatsch-Begeisterung der Zuhörer dominierte die in Balzhofen übliche Konzert-Atmosphäre. Dies wohl auch deswegen, weil zahlreiche Musiker aus Blasorchestern der Region den „Brauhaus-Musikanten“ aufmerksam auf Finger sahen. Fachkundige Gäste lobten die hohe Homogenität der Grand-Prix-Sieger in Klang und Können. Musikalisch geleitet von „Vize“ Moritz Klemm, bestachen sie durch Qualität, von den „Mährischen Geschichten“ über den „Alpenland-Walzer“ bis zum „Kaiserjäger-Marsch“. Ihr Faible für Ernst Moschs Egerländer unterstrichen die „Brauhaus-Musikanten“ immer wieder mit deren Stücken.

Virtuose Solisten setzen dem Abend Sahnehäubchen auf, etwa Sebastian „Baschti“ Neuhauser und Bastian „Baschti“ Streicher im „Galopp für zwei Tenorhörner“, die Klarinettistinnen Franzi Mooser, Johanna Gehring und Daniela Kunze in einem silbern tirilierenden „Dudácká“, Georg Hiemer im „Flügelhornzauber“ und Gunter Schmid mit dem herrlichen Trompetensolo in „What a wonderful World“.

Dass die „Brauhaus-Musikanten“ auch anders können, führten sie mit Jazzigem und Rockigem druckvoll vor, etwa mit „Brooklyn“ oder „Carry on“. Das Volk defilierte in einer Polonaise durchs Zelt, als die Ostallgäuer mit einem Ohrwurm-Medley aus „Südbömischer Polka“, „Böhmischem Traum“, „Wir Musikanten“ und „Dem Land Tirol die Treue“ dem Finale volkstümlich entgegen steuerten. (Werner Vetter)

 

 

 

 

Durch hohe musikalische Qualität und sympathische Präsentation begeisterten die „Brauhaus-Musikanten“, Grand-Prix-Sieger aus dem Ostallgäu, beim sonntäglichen Gala-Abend des 67. Balzhofener Pfingstmusikfests.           Fotos: Werner Vetter

 

Weiter mit dem Bericht über den Programmablauf am Pfingstmontag.