Bühl-Balzhofen – Vom 70. Balzhofener Pfingstmusikfest ist am Mittwochvormittag nur noch sehr wenig zu sehen gewesen: „Den Abbau des Festzelts haben wir bereits um elf Uhr abgeschlossen. Unsere Helfer hatten über Nacht schon geschafft wie die ‚Brunnenputzer’,“ berichtet Bernd Lienhart, Vorsitzender des veranstaltenden Musikvereins Harmonie Balzhofen. Er freut sich: „Alles ist unfallfrei über die Bühne gegangen und das Fest rundum friedlich verlaufen.“
„Wir sind in jeder Hinsicht hoch zufrieden“, ergänzt Lienhart. Das lässt ihn sicher sein: „Es wird auch im nächsten Jahr wieder ein Pfingstmusikfest geben. Während der vergangenen vier Tage sind schon etliche Musikvereine und Bands auf uns zu gekommen, die auftreten wollen.“
In den Endspurt gegangen war das Fest am Dienstag mit dem „Kindervergnügen“. Ungeachtet des ungemütlichen Wetters genoss eine große Kinderschar die spannenden Spiele, die das Team um Jugendleiterin Lena Geiger im Festzelt anbot.
Beim Dämmerschoppen servierte der gastgebende Musikverein Harmonie Balzhofen die leckeren Klänge zum deftigen Bauernvesper. Dirigiert von Patrick Groß stieg das rund 50-köpfige Orchester schneidig mit dem Marsch „Abel Tasman“ in seinen Part ein. Trompeter Andreas „Friedel“ Friedmann moderierte ihn musikalisch kundig und mit Humor gewürzt.
Im Blasmusik-Arrangement von Álvaro Solers millionenfach verkauftem Hit „Sofia“ bereicherte die blutjunge Paula Kurz mit ihrem Xylofonspiel effektvoll den Orchesterklang. Ein bewegendes Tubasolo steuerte Julian Meier in der Herbert-Hornig-Ballade „Für Theresa“ bei. Simon Volz blies zauberhaft das Flügelhornsolo in Peter Leitners „My Dream“.
Wie schon während des ganzen Festes trat Harmonie-Mitglied Mario Reith in Aktion. Beim eigenen Verein und bei Gast-Kapellen sorgt er dafür, dass keiner beim Auftritt „vertrocknet“. Sein Verfahren ist einzigartig in der Region: Er sammelt die Wünsche der Musizierenden nicht durch Zuruf, sondern mit hochgehobenen Getränkesorten-Schildern, unabhängig von der im Zelt herrschenden Lautstärke. Seit Neuestem verkündigt ein origineller „Anzeige-Besen“, wenn die Getränke auf der Bühne parat stehen.
Die von Jürgen Mehrbrei dirigierte Trachtenkapelle Sasbach führte das 70. Pfingstmusikfest mit hervorragend gespielter, meist volkstümlicher Blasmusik ins Finale. Immer wieder schmeichelte der Duettgesang von Michael Bühler und Wolfgang Hollerbaum den Ohren, etwa in „Wir sind Kinder von der Eger“. Mit ihren Tenorhörnern interpretierten Christoph Back und Anne Lehmann entzückend Peter Schads „Junge Tenöre“. Michael Lamm blies mit viel Gefühl den „Einsamen Hirten“ als Flügelhorn-Solo. Ausdrucksstark gestaltete Michael Bühler das Altsaxofon-Solo in „One Moment in Time“. Die Trachtenkapelle Sasbach setzte mit „Auf der Vogelwiese“ den vom Publikum begeistert mitgesungenen musikalischen Schlusspunkt des 70. Balzhofener Pfingstmusikfests. (Text: Werner Vetter)

Leckere Klänge zum deftigen Bauernvesper servierte der Musikverein Harmonie beim 70. Balzhofener Pfingstmusikfest, mit Simon Volz, Roland Haunß, Martin Schulz und Erik Künstel an vorderster Front (von links). Foto: Werner Vetter
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