Bühl-Balzhofen – Hochzufrieden hat sich Harmonie-Vorsitzender Bernd Lienhart über den Publikumszuspruch zum 68. Balzhofener Pfingstmusikfest geäußert, als am Dienstagabend gerade die allerletzten Töne des größten Zeltmusikfests der Region verklungen waren: Eines der beim Fest meistgehörten Stücke, den „Böhmischen Traum“, spielte der Musikverein Weitenung als „letzte Zugabe auf die Zugaben“.
Bei fast optimalem Festwetter durften sich der Musikverein „Harmonie“ als Veranstalter und seine Mitstreiter aus der Dorfgemeinschaft über außergewöhnlichen Besuch an den vier Tagen freuen. „Das Fest verlief insgesamt sehr gut“, resümierte Lienhart seitens der „Harmonie“ gestern Morgen, „dass es musikalisch und wirtschaftlich erfolgreich war, ist keine Frage“, meinte der Vorsitzende und kündigte an: „Von unserer Seite steht fest: Wir werden die Tradition fortsetzen. Die Planungen für das Pfingstmusikfest 2023 haben begonnen, das Angebot des Festzeltverleihers liegt bei mir schon auf dem Tisch.“
Die „Harmonie“ hatte während des Fests Norbert Ascher, den Alt-Obmann der Bundesmusikkapelle Kramsach, mit der Goldenen Vereinsehrennadel mit Lorbeerkranz ausgezeichnet. Übrigens: Die letzte Ehrung solcher Art beim Pfingstmusikfest liegt 36 Jahre zurück. In der Laudatio begründete Lienhart die Auszeichnung Aschers: Dieser habe 2013 als Obmann (Vorsitzender) der Kramsacher Kapelle über den Bund Deutscher Blasmusikverbände Kontakt gesucht. Joachim Kühnhöfer, damals Vorsitzender der „Harmonie“, habe Interesse an einer Kooperation signalisiert.
Daraus seien Gastspiele in der jeweils anderen Gemeinde hervorgegangen, unvergessliche wie die Konzerte der Kramsacher 2014 und 2016 in Balzhofen und – andererseits – die Konzerte der „Harmonie“ bei Jubiläumsfesten in Tirol. Lienhart wandte sich an Ascher: „Lieber Norbert, die Partnerschaft unserer beiden Vereine, aus der inzwischen eine Freundschaft geworden ist, hast du nicht nur initiiert, du hast auch sehr viel für sie getan. Dadurch hast du unseren Musikerinnen und Musikern viele schöne Momente und Begegnungen ermöglicht, hast in unserer Vereinsgeschichte ein neues, schönes Kapitel aufgeschlagen, für das wir dir sehr dankbar sind.“
Schon das „Kindervergnügen“ am Dienstagmittag verzeichnete einen großen Ansturm: Tom Rohleder, Jugendleiter der „Harmonie“, zählte rund 70 junge Festgäste. Die Kinder hatten viel Spaß bei den vom Jugendleitungsteam organisierten spannenden Spielen. Die meisten Besucher saßen zum „Dämmerschoppen mit Bauernvesper“ bereits im Zelt, als das Gewitter begann. Der Musikverein „Harmonie“ Balzhofen ließ sich vom Donnergrollen nicht beirren und servierte unter der Leitung von Patrick Groß musikalische Leckerbissen. Das junge Talent Simon Volz blies fabelhaft das Flügelhornsolo in „My Dream“. Andreas „Friedel“ Friedmann, bewährter Leistungsträger, beeindruckte in „Arrival“ mit einem virtuosen Solo auf der Piccolo-Trompete. Hervorragend gelang der „Harmonie“ die neu einstudierte Viera-Blech-Polka „Ehrenwert“.
Bestens unterhalten sah sich das Publikum durch den Musikverein Weitenung, von ihrem neuen, jungen Dirigenten Tobias Schultheiß geleitet. Alexander Hettler moderierte schwungvoll. Auch hier blies ein junger Könner, Manuel Hettler, das Flügelhornsolo in „My Dream“. Singend beflügelten die Stimmung Alfons Frietsch mit der „Fischerin vom Bodensee“ sowie Gerhard Frietsch und Gerhard Hettler mit „Auf der Vogelwiese“. Das Orchester gefiel mit ausgewogenem Klang und Repertoire, von heiteren Polkas wie „Wir Musikanten“ bis zu fetzigen Pop-Hits im Blasmusikgewand wie „Crazy little Thing called love“. (Werner Vetter)
Eine sehr seltene Ehrung nahm der Musikverein „Harmonie“ beim Balzhofener Pfingstmusikfest vor: Vorsitzender Bernd Lienhart (rechts) zeichnete den Kramsacher Alt-Obmann Norbert Ascher mit der Goldenen Vereinsehrennadel mit Lorbeerkranz aus.
Foto: Michael Hoffmann
An Norbert Ascher (Mitte), Alt-Obmann der Bundesmusikkapelle Kramsach, verlieh die „Harmonie“ Balzhofen die Goldene Vereinsehrennadel mit Lorbeerkranz, überreicht durch den Vorsitzenden Bernd Lienhart (rechts) und dessen Vorgänger Joachim Kühnhöfer.
Foto: Michael Hoffmann
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