Musikverein Harmonie Balzhofen e.V.

Jahresrückblick 2000

Renovierung des Probelokals vom 4.-8. Januar 2000

In der Musikerversammlung des letzten Jahres hatte Martin Schulz angekündigt, dass er in der Winterprobepause das Probelokal renovieren wolle. - Anfang Januar war es dann soweit. Mit Pinsel, Farbe, Folien, Gerüst, Unmengen an Klebeband und hoch motiviert machte sich sein Team, das anfangs aus Katrin Schultheiß und Matthias Krampfert be-stand, an die Arbeit. Schnell wurde klar, dass man bevor man streichen konnte, erst einmal die Spinnweben von den Wänden entfernen und schon mal eine Grobreinigung des Raumes durchführen musste. Aber die eifrigen Musiker waren geduldig und übten ihre Arbeit mit Spaß aus. Nach und nach vergrößerte sich das Streichteam um weitere Arbeitslustige und die Stimmung stieg.

Langsam wurde aus dem vergilbten Gelb an den Wänden ein strahlendes Weiß, welches dem Raum eine neue Helligkeit verschaffte. Das lag wohl auch daran, das die Fenster mal wieder geputzt wurden. Ein Höhepunkt während der Arbeiten war wohl das leckere Frühstück, das Rudolf Hensel am Mittwochvormittag auftischte, welches aus Salzbrot, Zuckerbrot und natürlich Joghu-retten bestand. Nach abgeschlossener Arbeit blickten die Freiwilligen auf ein gelungenes Werk, das zu eifrigem Musizieren anregt. Die Musikerinnen und Musiker waren begeistert, als die erste Probe im neuen Probelokal stattfand, und unser 2.Vorsitzender Thomas Haunß lobte die freiwilligen Helfer.

Ständchen zum 50. Geburtstag von Dieter Graf

Am Freitag, den 7. Januar 2000 trafen sich die Aktiven des Musikvereins anstatt zur Musikprobe bereits um 18 Uhr zu einem Geburtstagsständchen für den passiven Beisitzer im Vorstand, Dieter Graf. Das Ständchen fand im Hof statt, der in ein Lichtermeer getaucht war, da der "Silber-Club" bereits in der Nacht zuvor zahlreiche Christbäume samt Beleuchtung auf dem Anwesen von Dieter und Bärbel Graf platziert hatte. Anschließend lud Dieter die Aktiven in sein Wohnzimmer ein, wo sie nach einer kurzen Einweisung in die Toilettenbenutzung fürstlich bewirtet wurden. Um 19 Uhr erschien dann auch unser Trompeter Rudolf Hensel, der sich um eine Stunde vertan hatte, was wegen seiner sonstigen Zuverlässigkeit von seinen Kollegen mit Humor nachgesehen wurde.

Generalversammlung

Die Mitgliederversammlung am 15. Januar 2000 machte dem Vereinsnamen Ehre, denn sie war geprägt von Zufriedenheit rundherum über das vergangene Jahr. Dies zeigte sich sogar auch darin, dass erstmals kein Todesfall unter den Mitgliedern zu verzeichnen war. Musikalisch, finanziell, organisatorisch und stimmungsmäßig war es ein erfolgreiches Jahr. Mit dem Konzertmarsch "Arsenal" unter Leitung von Bettina Uhry eröffnete die Musikkapelle ihre Hauptversammlung. Ortsbeauftragter Rainer Götz bezeichnete den Verein in seinem Gruß und Dankeswort als Aushängeschild für den Stadtteil. In seinem Bericht ging Vorsitzender Richard Lang auf drei Hauptpunkte ein: Dirigentenwechsel, Pfingstmusikfest und Adventskonzert. Während er vor einem Jahr von der gerade frei gewordenen Dirigentenstelle berichten mußte, könne er nun mit Genugtuung sagen, dass die Verpflichtung der jungen Orchesterleiterin Bettina Uhry ein Glücksfall war. Sie leitet die Kapelle vorbildlich und engagiert und werde von allen akzeptiert. Die Hauptkonzerte an Pfingsten und im Advent waren ein großer Erfolg für sie und das Orchester. Auf Initiative der Dirigentin wurde am dritten Adventssonntag in der Pfarrkirche Vimbuch ein musikalisch beeindruckendes Konzert durchgeführt. Den Erlös in Höhe von 1500 Mark stellte der Verein der Pfarrgemeinde für die Kirchenrenovation zur Verfügung. Wie Schriftführer Bernd Lienhart informierte, absolvierte die Kapelle im vergangenen Jahr 35 Auftritte und 65 Gesamtproben, dies ergebe 188 Stunden für jeden Musiker. Der Verein hatte Ende 1999 50 Musikerinnen und Musiker, 21 in Ausbildung, 318 passive Mitglieder, unter all diesen 22 Ehrenmitglieder. Erstmals wurde eine Jugendkapelle gebildet, die An-dreas Friedmann leitet. Hüttenaufenthalt, Informationsnachmittag für Kinder und Weih-nachtsfeier sind gut angenommen worden. Das Jungmusiker-Leistungsabzeichen erwarben Katrin Schultheiß in Silber und Michael Markolf in Bronze. Im Jahr 2000 sei ein besonderes Jugendkonzert geplant.

Angesichts so guter Berichte konnte auch Kassier Pirmin Meier von einem finanziell guten Jahr berichten. Zwar ging der Kassenbestand von 13 000 Mark Ende 1998 auf rund 6 000 Mark Ende 1999 zurück, aber im abgelaufenen Jahr wurden Investitionen in Rekordhöhe getätigt, so 42 600 Mark für Instrumente, 8 000 Mark für einen PkwAnhänger zum Trans-port von Schlagwerk- und anderen Groß-Instrumenten, 7 200 Mark für UniformErgänzun-gen. Dies sei nur möglich gewesen durch nochmals gestiegene Spenden-Einnahmen und das gute Ergebnis des Pfingstmusikfests. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Durch Satzungsänderungen wurde beschlossen, den Jugendleiter als zusätzlichen Posten mit Sitz und Stimme im Vorstand aufzuwerten. Ebenso beschloss die Versammlung einstimmig die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags auf 25 Mark. Bei den Wahlen wurden Richard Lang als Vorsitzender und Bernd Lienhart als Schriftführer für die nächsten zwei Jahre bestätigt. Frank Meier wurde als Jugendleiter in den Vorstand gewählt. Zu Kassenprüfern wurden Rainer Götz und Richard Reith bestimmt.

Einen breiten Rahmen nahmen Ehrungen ein. Hans Striebel verlieh als Vorsitzender des Blasmusikbezirks Yburg-Windeck die große goldene Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusikverbände an Edmund Hensel für 50 Jahre Musizieren auf dem Flügelhorn. In dieser Zeit war Edmund Hensel auch 18 Jahre Schriftführer und stets einer der fleißigsten Probenbesucher. Bereits vor zehn Jahren war er zum Ehrenmitglied des Musikvereins "Harmonie" ernannt worden. Die silberne Ehrennadel des Verbands für 25 Jahre Musizie-ren erhielten Joachim Kühnhöfer (Tenorhorn) und Klaus Schulz (Flügelhorn). Kühnhöfer war viele Jahre im Vorstand tätig, zunächst als Beisitzer, dann zehn Jahre lang bis 1999 als stellvertretender Vorsitzender. Darüber hinaus ehrte Vorsitzender Lang vereinsintern mit der silbernen Vereinsehrennadel für 20 Jahre Musizieren Thomas Haunß (Tenorhorn), Ralf Meier (Klarinette) und Georg Schultheiß (Trompete). Alle drei seien neben ihrer musikalischen Tätigkeit wichtige Stützen in der Vereinsarbeit. Manfred Lempert erhielt für 40jährige passive Mitgliedschaft eine Urkunde. Für fleißigen Probenbesuch erhielten Ru-dolf Hensel, Edmund Hensel und Bernd Lienhart ein Römerglas. (Pressebericht von Franz Josef Braun) Ständchen zum 50. Geburtstag von Gerhard Fuß Passiver Beisitzer im Vorstand des Musikvereins Balzhofen war er bereits, als er das Tubaspielen begann. Am Freitag, den 4. Februar 2000 spielten die Aktiven dem bereits voll integrierten Tubisten Gerhard Fuß ein Ständchen zu seinem 50. Geburtstag. Er bedankte sich herzlich dafür und lud alle Gäste in sein Wohnzimmer ein, wo belegte Brote und reichlich Getränke auf die leicht unterkühlten Musiker warteten. In gemütlicher Runde saß man noch bis spät am Abend beisammen. Fastnacht Traditionell beteiligte sich der Musikverein an zahlreichen Veranstaltungen in der Fast-nachtszeit. Erstmals nach einigen Jahren wurde die Kappensitzung wieder lediglich an zwei Abenden abgehalten, da im Vorjahr die Publikumsresonanz am dritten Abend nicht besonders gut war. Beide Veranstaltungen am 18. und 19. Februar 2000 waren bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Londibuech Vielharmoniker begeisterten wiederum mit ihrem typischen ländlichen Sound und man konnte sich keine bessere Formation zur Um-rahmung der Sitzungen vorstellen.

Fastnachtsumzüge mit Beteiligung der Balzhöfner fanden an folgenden Terminen statt:

- Hemdglunkerlesumzug in Balzhofen am 08.03.2000
- Fastnachtsumzug in Bühl am 05.03.2000
- Fastnachtsumzug in Balzhofen am 06.03.2000
- Fastnachtsumzug in Baden-Oos am 07.03.2000

Auch beim Kinderpreismaskenball am Samstag, den 4. März 2000 beteiligte sich der Musikverein mit einer kleinen Gruppe von Musikern, welche die Kids und deren Eltern in Schunkellaune versetzte.

Weißer Sonntag in Vimbuch

Am Samstag, den 29. April 2000 feierten katholische Kinder des Kirchspiels Vimbuch ihre Erstkommunion. Zur Umrahmung des Gottesdienstes war der Musikverein Balzhofen dazu eingeladen, die Kinder beim Einzug in die Pfarrkirche zu begleiten. Besonders gut kam das Stück "I will follow him" an, bei dem Bettina Haunß und Andreas Friedmann mit Querflöte und Trompete solistisch tätig wurden.

Unterhaltungskonzert beim Musikfest Ottersweier

Für die Dirigentin des Musikvereins Balzhofen, Bettina Uhry, war es sozusagen eine Premiere auf heimischem Boden, als sie den Stab zum Unterhaltungskonzert am Sonntag, den 7. Mai 2000 um 16 Uhr beim Musikfest in Ottersweier erhob. Da sie in Ottersweier selbst jahrelang im Musikverein aktiv war, hatte sie das Publikum schnell auf ihrer Seite und erntete im Anschluß an das Konzert dankende Worte des Ottersweierer Vorsitzenden sowie die besten Wünsche für ihre weitere musikalische Laufbahn.

Ständchen zum 90. Geburtstag von Ignaz Ochs

Am Freitag, 12. Mai 2000 versammelten sich die Aktiven ins "Ochse Hof", um ihrem Gründungs- und Ehrenmitglied Ignaz Ochs mit einem Ständchen zum 90. Geburtstag zu gratulieren. Ignaz freute sich sehr über die Musik und auf seinen besonderen Wunsch spielte die Kapelle den Balzhöfner Evergreen "Hootenany". Richard Lang überbrachte die Gratulation und ein Geschenk. Die Tochter von Ignaz Ochs, Gerlinde Lienhart, bedankte sich in seinem Namen für die Glückwünsche und das Ständ-chen und lud alle Gäste zu einem gemütlichen Beisammensein in die "Schier" ein.

Hochzeit von Sonja Reith und Roland Haunß

Eine Hochzeit mit Seltenheitswert, zumindest für den Musikverein Balzhofen, feierten Sonja Reith und Roland Haunß am Samstag, den 13. Mai 2000. Beide sind aktiv im Musikverein als Flügelhornisten tätig! Also, eine echte Musikerhochzeit, die an diesem Tag abgehalten wurde. Dem entsprechend spielte die Musikkapelle nach dem Traugottesdienst in der St.-Anna-Kapelle auf dem Vorplatz beim Haus Harmonie ein Ständchen, welches etwas ausgedehnter ablief, als üblich. Richard Lang wünschte dem Hochzeitspaar alles Gute und viele Jahre des gemeinsamen Musizierens im Musikverein Balzhofen.

Hauptfest Oberweier

Gerade hatten sich die Aktiven am Sonntag, den 28. Mai 2000 vor der Kapelle in Oberweier zur musikalischen Umrahmung des Hauptfest-Gottesdienstes versammelt, da begann es zu Regnen und man entschloß sich, die Noten und Instrumente wieder einzupacken.

Jubiläumsfeier des Altenwerks Vimbuch

Am Sonntag, den 4. Juni 2000 fand im Haus Harmonie ein Jubiläumsfestakt zum 25-jährigen Bestehen des Altenwerks des Kirchspiels Vimbuch statt. Der Musikverein um-rahmte diese Veranstaltung, in der Vorsitzender Franz Jerger für seine Verdienste besonders geehrt wurde, musikalisch.

Pfingstmusikfest vom 10.-13. Juni 2000

Zeitungsartikel aus dem Acher- und Bühler Boten vom 13. und 14. Juni 2000:

Chorgesang und Blasmusik der Extraklasse beim Balzhofener Musikfest

Feierliche Stille zum Konzertauftakt im Festzelt

Junger Chor des Mittelbadischen Sängerkreises und Blasorchester Heiligenzell ernteten reichlich Beifall

Bühl-Balzhofen (wv). "Das ist Blasmusik der Extraklasse und Chorgesang, der Hörgenuss bereitet", lobte Oberbürgermeister Hans Striebel die Auswahl an Mitwirkenden, die der Musikverein "Harmonie" Balzhofen für den Konzertabend am Pfingstsonntag getroffen hatte. Der reiche Beifall für das Blasorchester "Heiligenzoll" und den "Jungen Chor des Mittelbadischen Sängerkreises" zeigte, dass das Publikum diese Meinung teilte. Wohlfühlen durften sich die Besucher im Festzelt von Anfang an; dazu trug der üppige, geschmackvolle Blumenschmuck bei. Ob das Pfingstmusikfest seit 48 oder 50 Jahren gefeiert werde. das wüssten die Balzhofener selbst nicht so genau, bekannte Vorsitzender Ri-chard Lang. Sein besonderes Willkommen galt den am weitesten angereisten Gästen, den Sängern des befreundeten Meisterchors aus dem sauerländischen Oberveischede.
Ganz leise Töne stimmten der "Junge Chor" und sein Chorleiter Günther Siegwarth mit Josef Reinbergers "Abendlied" und "Abendfriede" an. Was in einem Festzelt schier unmöglich scheint, es gelang dank des sensiblen Balzhofener Publikums: Eine geradezu feierlich lauschende Stille stellte sich ein. Bemerkenswert sauber intoniert und federnd im Duktus erklang Carl Loewes "Im Vorübergehen", klar artikuliert und in rundem Ensembleklang Hugo Distlers "Wanderlied . Von Vera Kehres, Volker Wierbitzki und Günther Siegwarth mit lebendigen Soloparts gewürzt, wurde das Genee-Werk "Insalata italiana" zu einem wohl schmeckenden Gericht, gemixt aus gesungenen Fachbegriffen von "forte" über "diminuendo" bis "agitato''. Günther Siegwarth brach eine Lanze für in deutscher Sprache gesungene Lieder: "Warum sollen wir die eigenen sprachlichen Wurzeln vernachlässigen?" Sozusagen als Kontrapunkt dazu erwies sich der "Junge Chor" aber auch der englischen Zunge und der - in inhalts-vollen Chorsätzen arrangierten - Popsongs mächtig, vom im verhauchenden Pianissimo mundenden Beatles-Song "With a little help of my friends" über den schmusezarten Mancini-Filmhit "Moon River" bis zum jubelnden Abba-Titel "Thank you for the music". Der Dank des Publikums für den nuancierten Gesang des "Jungen Chors" floss in Gestalt von Beifall reichlich.
Höchst saubere Intonation des Blasorchesters "Heiligenzell" legte den Grundstein für Hörgenuss der besonderen Art. Helmut Dold dirigierte das Ensemble mit ganzer Seele und ganzem Körpereinsatz; beschwingte Rhythmen "tanzte" er seinen "Heiligenzellern" mit biegsamer Taille regelrecht vor. Gilben Tinners "Showdown for band" wartete mit runder Klangfülle, mit feinfühlig geführter Dynamik auf, bestach mit zarten Flöten- und gefühlvollen Altsaxophontönen. Festlich und doch leichtfüßig marschierte Ghisallos "Il coloseo", garniert mit feinnervigen lyri-schen Passagen. Pfeffer streuten die "Heiligenzeller" mit dem Latin-Jazz-/Bossanova-Mix "Die wunderbare Welt des Antonio Carlos Jobim" in den Saal. Mit viel Feeling swingten sie Zarte Flötentöne und ein filigranes Flügelhornsolo des Dirigenten, dazu durchsichtige Perkussionsgewebe, bezauberten in Bonfas "Song and Samba". Eher zu preußisch streng als in angemessen biegsamer "slawischer Agogik" überbrachte das Orchester Periks "Gruß an Limburg". Eine Prise Situationskomik streute es über Iwais "Latin Fantasy". Die Komik steigerte sich, als es die "Tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" mit szenischem Spiel, blasmusikalischer Lautmalerei und im Wohllaut seiner Singstimmen im Tiefflug vorüberdonnern ließ. Dirigent Doll setzte mit einer immer launiger werdenden Conference weitere Gaudi oben drauf. Das Publikum verlangte stürmisch Zugabe um Zugabe, deren gewichtigste ohne Zweifel Jochen Ress mit einem mitreißenden "Just a Gigolo" beisteuerte.

80er-Jahre-Knaller heizten den Rock- und Popfans kräftig ein

"Vampire's Daydream" lockte Fanmassen zur Eröffnung des Pfingstmusikfestes / Mit "Nix wie Dixie" im siebten Jazzhimmel

Bühl-Balzhofen (wv). Die Musik war heiß, die Temperaturen hoch, die Pyrotechnik-Effekte ebenso blendend wie die Stimmung der dicht gedrängten Menschenmassen im Festzelt. "Vampire's Daydream" heizte zur Eröffnung des Balzhofener Pfingstmusikfests dem Publikum mit 80er-Jahre-Knallern, sattem Sound und quirliger Bühnenshow ein. Ihre Fans klatschten sich schier die Hände wund, sangen sich die Seele aus der Kehle und hüpften sich die Beine aus dem Leib. Lange Autoschlangen, die aus allen Himmelsrichtungen auf Parkplatzsuche über das Dörfchen herzüngelten, ließen schon von fern auf die Riesenresonanz des Rock-Pop-Abends schließen. Vorm und im Zelt ballte sich das Ziemlich-Jung- bis Mittel-Jung-Volk in Rudeln. Balzhofen war am Samstagabend fest im Griff der Syrnpathisanten des "Tagtraums der Blutsauger", des "Vampire's Daydream". Im Kontrast zu diesem martialischen Namen servierten die fünf Musiker und zwei Sängerinnen engagierte und doch relaxte Musik, der zuzuhören einfach Spaß bereitete - und locker-flockige Sprüche. Die Show wurde mittels professioneller Lichttechnik durch so manchen "Hingucker" optisch aufgewertet - von Lichtblitz bis Flitter-Pyro. Sänger Dieter "Didi" Brandt, immer an vorderster Front, suchte und fand den Draht zum Publikum im Nu. Mit seiner geschmeidigen Stimme coverte er mühelos die unterschiedlichsten Stars. An seiner Seite formten Frank Mayer mit knackigen Basspatterns, Mathias Eisele mit anturnendem Beat, Alexander Ziola mit geradezu virtuosen Gitarrenriffs, Rene Hagenmüller mit Fingerfertigkeit und -power an seinen Keyboards den Sound von "Vampire's Daydream". Im Back- und mitunter auch Foreground setzten Yvonne Fritz und Petra Bley (erst seit einem halben Jahr eine "Vampirette") dem Ganzen die vokalen Sahnehäubchen auf, beide mit ihrer ganz persönlichen Stimmklangfarbe.
Waren am Samstag bis spät in die Nacht die Ohren mit ordentlicher Boxenpower durchgeputzt worden, so erlebte Balzhofen am Sonntagmorgen einen die Trommelfelle schonenderen Geheimtipp: "Nix wie Dixie" bereitete den Anhängern des urwüchsigen Jazzstils aus den amerikanischen Südstaaten ein Hörvergnügen von besonderem Reiz: Thomas Neuberth (Trompete), Daniel Kölsch (Klarinette, Altsaxofon), Jörn Reitz (Tenorsaxofon), Jürgen Gallinat (Posaune), Niki Deufel (E-Piano), Markus Wagner (Kontrabass) und Peter März (Schlagzeug) warteten mit spritzigem Dixieland auf, der auf hohem spieltechnischen wie interpretatorischen Niveau die Zuhörerer begeisterte. Die Feinheiten der hand- und mundgemachten Musik brachte die Tontechnik mit professionellem "Gewusst-wie" an die Ohren des Publikums im erstaunlich gut besetzten Festzelt, ohne dass die Lautstärke aufdringlich geworden wäre. Die "Dixie-land-Gemeinde" wippte und groovte mit - von "Oh, when the saints" bis "Dixie Downbeat". In holder Übertreibung rühmte sich "Nix wie Dixie" des breitesten Dixieland-Repertoires aller Zeiten. Ungemein Vielfältiges bot die Band allemal: Da erklang biegsam Sinatras "New York, New York" und Mancinis "Pink Panther", den Big-Band-Sound in gehaltvolle Arrangements für die kleine Besetzung umgesetzt. Mit viel Beifall wurde die Combo auch bedacht, als sie Jazzklassiker wie "Caravan" und "Basin Street Blues" mit Inspiration und Feeling interpretierte.

Serenade auf dem "Almhorn"

Blasmusik Nonstop lockte am Pfingstmontag nach Balzhofen

Bühl-Balzhofen (red). Ein herrlicher Sommermorgen und ein schön geschmücktes und mit Gläubigen gut gefülltes Festzelt waren die Kulisse für den Gottesdienst im Rahmen des Balzhofener Musikfestes. Pfarrer Thomas Fuchs sprach von einem neuen Pfingstgeist, der in der Kirche nötig sei, um die Menschen aus ihrem Trott zu reißen. Aber es sei erfreulich, dass schon viele Menschen im Geiste Gottes arbeiten; indem sie sich für Frieden, gerechte Verteilung der Güter und Hilfe für Mitmenschen einsetzen. Der Kirchenchor Vimbuch unter Leitung von Tobias Obermann und der Musikverein Balzhofen unter Stabführung von Bettina Uhry umrahmten den Gottesdienst. Dann wandelte sich das "Kirchen-Zelt" zum Frühschoppen-Zelt. Mit dem Musikverein Kehl-Leutesheim stellte sich ein Orchester vor, das mit seinen 80 Musikerinnen und Musikern ein gewaltiges Stimmungspotenzial abgab. Seit 20 Jahren leitet der gebürtige Berliner und SWR-Musiker Dieter Baran dieses Orchester, das alle Stilrichtungen moderner und traditioneller Blasmusik beherrscht. Mit dem Marsch "Einzug der Gladiatoren" eröffneten die Leutesheimer ihr Zwei-Stunden-Nonstop-Programm. Bei "Bahama Boat Song" und "Chrildren of Sanchez" glänzte Altsaxofonist Willi Karch und beim "Wild Cat Blues" am Sopran-Saxofon Rainer Karch. Gleich mehrere Soli, unter anderem als "Teufelszunge", lieferte Andre Baran, Sohn des Dirigenten, auf seiner Trompete. Fingerfertig be-herrschte Mike Kleinmann seinen "Zirkus Renz" auf dem Xylofon. Als Moderatorin führte Petra Hummel durch das Programm. Dabei gab sie auch eine kurze Einführung in ihre Heimatsprache Hanauerland-Dialekt. An das Frühschoppenkonzert der Leutesheimer schloss sich ohne Unterbrechung - Blasmusik nonstop - das nachmittäglich-abendliche "Konzert der Gastkapellen" mit den Musikvereinen aus Schutterwald, Bischoffsheim (Elsass), Neuweier und Hörden an. Die Schutter-wälder werden seit einem Jahr dirigiert von Ferenc Geiger, der mit vielen eigenen Arrangements aufwartet. Hervorzuheben ist die gute Intonation des Orchesters. Mit Stücken wie der Ouvertüre "Ross Roy" von Jacob de Haan, Schneebiegls "Posaunen-Tango", bei dem der gesamte Posaunensatz brillierte, dem Konzertwalzer "Die Schlittschuhläufer" von Waldteufel und dem Marsch "Royal Jubile" zeigten auch sie breit gefächertes Repertoire. Mit Bischoffsheim verbindet die Balzhofener ein zuletzt regen Besuchsaustausch. Jean-Luc Herr hat die Kapelle zu einem Ensemble von rund 30 jungen Musikerinnen und Musikern geformt, das mit seinen Musikstücken viel freundlichen Beifall im Festzelt fand. So richtig Stimmung servierte dann am späten Nachmittag der Musikverein Neuweier mit seinem Dirigenten Paul Hofmann. Als Ein-maligkeit während der Pfingsttage präsentierte sie das Instrument Almhorn - ein metallenes Alphorn mit Ventilen - in der "Alp-horn-Serenade" von Dennis Armitage, gespielt von Rolf Meier. Der Musikverein Hörden unter Stabführung von Konrad Samuelis erledigte dann mit Bravour die Aufgabe, die Zuhörer, die Blasmusik dem Fußball vorgezogen hatten, bis zum Schluss am späten Abend zu unterhalten.

Ständchen zum 70. Geburtstag von Ludwig Götz

Ihrem Ehrenmitglied Ludwig Götz brachte die Musikkapelle am Freitag, den 16. Juni 2000 ein Ständchen zu seinem 70. Geburtstag dar. Ludwig Götz war lange Jahre als 2. Vorsit-zender im Musikverein tätig. Immernoch bringt er sein Bühnentalent bei der Verlosung der Sondertombola beim Pfingstmusikfest und auch beim Kinderpreismaskenball in das Ver-einsleben ein. Neben dem Musikverein waren auch die "Hornissen" als Vertreter des "Balzhöfner Halbmu's" und der Obst- und Gartenbauverein unter den Gratulanten. Das Wetter ließ es zu, unter freiem Himmel im Hof zu feiern.

Seelenamt für Bruno Haunß

Am 17. Juni 2000 spielte der Musikverein beim 2. Seelenamt für das verstorbene Mitglied Bruno Haunß in der Pfarrkirche in Vimbuch. Er war am 31. Mai 2000 seiner Krankheit erlegen und verstorben. Bruno Haunß spielte bis im Mai 1998 im Balzhöfner Musikverein die Tuba.

Birkenweierfest in Grauelsbaum

Von den Rheinschnaken verschont blieben die aktiven gottseidank am Sonntag, den 25. Juni 2000, als der MV Lichtenau das Birkenweiherfest in Grauelsbaum ausrichtete, zu dem die Musikkapelle eingeladen war. Mit einem schwungvollen Unterhaltungskonzert ernteten die Musiker viel Beifall bei den Gästen, unter denen sich wie so ein großer "Fanblock" mit Balzhöfner Anhängern befand.

Bezirksmusikfest in Oberbruch

Die Oberbrucher Dorfmusikanten feierten ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Bezirksmusikfest. Am Montag, den 3. Juli 2000, spielte die Musikkapelle aus Balzhofen zum Dämmerschoppen.

Musikfest Heiligenzell

Anstatt das Probelokal betraten die Musiker am Freitag, den 21. Juli 2000 den wartenden Bus, der sie nach Heiligenzell bringen sollte. Dort angekommen bereitete man sich auf ein schwungvolles Unterhaltungskonzert vor, welches die langsam eintrudelnden Feierabendgäste mit viel Beifall belohnten. Zum Abschluß des Konzerts verlangten die Gäste nach einer Zugabe. Gerne verweilten die Aktiven noch im Zelt, bis auch die nachfolgende Kapelle ihr Konzert beendete.

Anna-Fest

Am Sonntag, den 23. Juli 2000 fand in gewohnter Weise das Balzhöfner Patroziniumsfest, das Anna-Fest, statt. Pfarrer Fuchs zelebrierte den Festgottesdienst und vollzog auch die Weihung des neuen Kreuzweges und der St. Anna Statue in der Kapelle. Die Musikkapelle spielte im Gottesdienst, danach zum Frühschoppen und am späten Nachmittag zu einem Dämmerschoppen. In vorwiegend Balzhöfner Runde beschloß man den Festtag auf dem Dorfplatz zwischen Kapelle und Haus Harmonie.

Silberne Hochzeit von Rolf und Silvia Schultheiß

Eigentlich am 16. August 2000 hatten Rolf und Silvia Schultheiß ihre Silberene Hochzeit. Am Samstag, den 19. August 2000 luden sie den Musikverein Balzhofen, ihre Familie und Freunde ins Haus Harmonie ein. Die Musikkapelle spielte Rolf und Silvia Schultheiß ein Ständchen mit ihren Lieblingstiteln. Nach einem leckeren Menü begann ein munteres Abendprogramm, bei dem zahlreiche Gäste auf der Bühne auftraten.

Ausflug nach St. Johann vom 15.-17. September 2000

Am Freitagmorgen in aller Frühe begaben sich knapp 50 Reisende in den modernen Bistrobus der Firma Böhringer. Da Steffen Ganninger nicht ganz pünktlich um 6 Uhr beim Bus war, mußte man seine Eltern aus dem Schlaf holen. Als Steffen dann da war, fuhr der Bus in Richtung München auf die Autobahn. Ab 7 Uhr gab es Frühstück im Bus. Carina, die Tochter von Wolfgang Böhringer, bewir-tete die Fahrgäste mit großem Engagement. Neben frischem Kaffee und Brötchen gab es während der ganzen Fahrt immer wieder Wurstspezialitäten aus der dem Busunternehmen angeschlossenen Metzgerei. Die erste Station am Urlaubsort Tirol war das Silberbergwerk in Schwaz. Dort konnten die Ausflügler in zwei Gruppen an einer Bergwerksführung teilnehmen. Mit silberfarbenen Kutten und Helmen bestückt ging es mit dem Bergwerkszug in die Tiefe des Berges hinein. Bergwerksführer Reinhardt schilderte die Anfänge des Bergbaus in Schwaz und die Bedeutung für ganz Europa. Heute gäbe es vor allem in Südamerika günstigere Möglichkeiten an die Rohstoffe zu gelangen.
Zum Hotel Brückenwirt ging es im Anschluß an eine Kaffeepause vor dem Bergwerksschacht. Das Wetter war sonnig und mild. Im Hotel angekommen wurden die Zimmer verteilt. Manche Paare teilten sich Suiten, die auch für abendliche Feiern bis in die Nacht hinein genutzt wurden. Nach dem Abendessen im Hotel Brückenwirt zogen die Teilnehmer in kleinen Gruppen in das Zentrum von St. Johann. Dort fand der Auftakt zu den Almfestwochen statt, die den Almabtrieb begleiten. Livemusik in den Straßen und Biergärten prägten das Bild von St. Johann. Am Samstag war Wandern angesagt. Wiederum in zwei Gruppen ging es hinauf in die Vorberge des Niederkaisergebirges. Die eine Gruppe nahm einen etwas schwierigeren Weg, bei dem auch Katrin Schultheiß mitging, die jedoch nach der Hälfte des Anstiegs kapitulierte und wieder ins Tal zurückging. Auf der Rummler-Alm trafen sich dann alle wieder zu einer ordentlichen Brettljause. Dort konnte auch jeder seinen Durst löschen. Von nun an war das Wetter regnerisch. Etwas durchgeweicht kamen die Wanderer wieder im Hotel an. Am Abend ging es dann zum "Neuwirt" nach Kirchdorf. Dort gab es Schnitzel und einen original Tiroler Abend, bei dem sogar Daniel Seiter auf der Tanzfläche aktiv wurde. Am Sonntag ging es nach dem Frühstück auf die Heimreise. Unterwegs besuchte die Reisegesellschaft noch die Karwendelberge und eine malerisch gelegene Alm. Auf dem Heimweg gab es erneut die Möglichkeit, die ausgezeichnete Bewirtung der Firma Böhringer in Anspruch zu nehmen. Mit einem zünftigen Bauernvesper im Bus wurde der Ausflug abgeschlossen.

80. Geburtstag Elisabeth Ehinger

Dem passiven Mitglied, Elisabeth Ehinger, spielte die Musikkapelle am Donnerstag, den 28. September 2000 ein Ständchen zum 80. Geburtstag. Gemeinsam mit einigen Familienmitgliedern und der Musikkapelle feierte die in Oberweier lebende Jubilarin diesen Festtag. Seit der Gründung des Musikvereins Balzhofen bis zu seinem Tode war ihr Ehe-mann, Otto Ehinger, passives Mitglied. Danach trat Elisabeth Ehinger dem Verein bei.

Martinsumzug

Vielleicht lag es daran, daß der 11.11. dieses Jahr auf einen Samstag fiel, daß so viele Teilnehmer beim Martinsumzug waren. Bei Temperaturen knapp über null Grad schmeckten Glühwein, Punsch und Bockwurst besonders gut. Das Martinsfeuer wärmte die Musiker, die nach einem Ständchen unter der Leitung von Richard Reith ziemlich durchgefroren waren.

Konzert im Haus Harmonie

Ein besonderer Höhepunkt im Vereinsjahr war das Konzert am Sonntag, den 19. November 2000 im Haus Harmonie. Die Dirigentin, Bettina Uhry, hatte die Musiker in zahlreichen Proben auf diesen Tag vorbereitet. Das neue Konzept des Kartenvorverkaufs zeigte sich als hilfreich. Das Konzert war schon einige Tage vorher ausverkauft, da jeder Musiker vier Karten erhielt, die er seinen Bekannten und Verwandten anbieten konnte. Aus musikalischer Sicht verlief das Konzert ohne nennenswerte Patzer. Selbst anspruchsvolle Stücke mit schwierigen Themenübergängen gingen aus Sicht der Musiker gut über die Bühne. Einen besonderen Effekt brachte eine Videoleinwand, auf der passend zur Musik Ausschnitte aus dem Film "Tarzan" gezeigt wurden. Dieses Stück war das letzte im Programm und gleichzeitig auch ein Höhepunkt, den die Zuhörer mit tosendem Applaus lauten Zugaberufen kommentierten.

Kameradschaftsabend

Eine Woche nach dem Konzert, am Samstag, den 25. November, fand im Haus Harmonie der Kameradschaftsabend statt. Es war ein Abend, an dem alle Aktiven und Vorstandmitglieder mit ihren Partnern ein gemeinsames Essen erhielten, welches vom Partyservice Wolf serviert wurde. Richard Lang bedankte sich für das Engagement der Aktiven im vergangenen Vereinsjahr und vor allem beim Konzert. Michael Hoffmann zeigte einige Dias aus dem Bilderarchiv des Musikvereins. Zu munterer Tanzmusik eines Alleinunterhalters schwangen einige Paare das Tanzbein.

Musikerversammlung

Am Freitag, den 22. Dezember 2000 hielten die Aktiven eine Musikerversammlung im Proberaum ab. Der zweite Vorsitzende, Thomas Haunß, leitete die Sitzung, da Richard Lang aus privaten Gründen verhindert war. Neben organisatorischen Entscheidungen, die bekanntgegeben bzw. getroffen wurden bedankte sich Thomas Haunß bei Bettina Uhry für ihre erfolgreiche Arbeit.