Musikverein Harmonie Balzhofen e.V.

Konzertante Blasmusik und meisterlicher Chorgesang

Seit mehr als dreißig Jahren pflegt der Musikverein „Harmonie“ Balzhofen eine innige Freundschaft zum Männerchor „Liederkranz“ Oberveischede im Sauerland. Der Chor des rund 850 Personen zählenden und zur Stadt Olpe gehörenden Dorfes  gehört zu den besten Chören Nordrhein-Westfalens. Er konnte acht Mal ununterbrochen hintereinander den Titel „Meisterchor im Sängerbund Nordrhein-Westfalen“ erringen. Zahlreiche Konzertreisen sind in dieser Zeit zum jeweils anderen Verein unternommen worden. Zuletzt gab der Meisterchor beim Balzhofener Pfingstmusikfest 2010 ein gefeiertes Konzert.

Ende Oktober feierte der Männerchor „Liederkranz“ Oberveischede sein 120-jähriges Vereinsbestehen. Unter dem Motto „Herbstimpressionen mit Blasmusik und Gesang“ fand in der Dorfgemeinschaftshalle ein Konzert statt, zu dem der gastgebende Männerchor neben dem  Musikverein „Harmonie“ Balzhofen noch zwei weitere nordrhein-westfälische Meisterchöre und mit dem ‚Kemperchor‘ sogar einen international ausgezeichneten Männerchor eingeladen hatte.

 

 

Für die Balzhofener Musikerinnen und Musiker unter dem Dirigat von Patrick Groß war es ein außergewöhnliches Konzerterlebnis. Mit der prunkvollen „Generations Fanfare“ eröffneten die Balzhofener den Konzertabend. Im Anschluss daran gestalteten die vier Männerchöre und das Balzhofener Blasorchester abwechselnd das Programm. Die Chöre, drei davon unter der Leitung von Chordirektor Hubertus Schönauer und ein Chor unter der Leitung von Kreis- und Bundeschordirektor Michael Rinscheid, überboten sich mit der Qualität der Vorträge. Sämtlichen Darbietungen gemein war eine auffallend präzise Artikulation und feinste dynamische Abstufungen. Das sowohl aus traditionellem Liedgut wie dem „Ave Maria der Berge“ als auch aus Gospel- und Popmelodien bestehende Konzertrepertoire wie „Roll, Jordan roll“ oder „Solang man Träume noch leben kann“ wurde von allen vier Chören mit einer von den Zuhörern nicht für möglich gehaltenen Emotionalität vorgetragen. Mit minutenlangem Applaus belohnte das Publikum die virtuosen Sänger für die vorgetragenen Lieder.

 

 

Der Musikverein „Harmonie“ lies die Zuhörer mit der First Suite in Es von Gustav Holst aufhorchen. Außergewöhnlich auch das Stück „Dances & Sonnets“ von Jacob de Haan, indem sich lebenslustige Volkstänze mit besinnlichen Gedichten abwechselten. In die Welt des Musicals begaben sich die Balzhofener Musikerinnen und Musiker mit „Elisabeth“ und „The Lion King“. Mit diesen beiden Konzertstücken konnten die Akteure die Herzen der Zuhörer ebenso erobern wie mit „Coldplay on Stage“, zu dem das bestens aufgelegte Publikum begeistert die Melodie von „Viva la vida“ mitsang. Ein für alle Sänger, Musiker und Zuhörer beeindruckendes Erlebnis war die von drei Männerchören und dem Balzhofener Musikerverein gemeinsam vorgetragene Hymne „Glory of Love“. Das an Höhepunkten reiche Konzert erhielt durch die Zugabe „Arrival“ mit dem Solisten Andreas Friedmann an der Pikkolotrompete nochmals zusätzlichen Glanz. Charmant durch das Konzertprogramm geführt wurden die Zuhörer durch die Balzhofener Klarinettistin Monika Markolf.

 

                           

Am darauffolgenden Sonntag gestaltete das Balzhofener Blasorchester den Festgottesdienst mit und spielte anschließend zu einem stimmungsvollen Frühschoppenkonzert auf. Neben bekannten Blasmusikklassikern enthielt das Repertoire auch eine kleine Solistenparade. So standen beispielsweise „Hey Jude“ mit Erik Künstel an der Soloposaune, die „Teppichklopfer-Polka“ mit Solist Roland Haunß und die „Löffel-Polka“ mit Johannes Hoffmann an den Löffeln auf dem Programm. Am späten Sonntagnachmittag machten sich die Balzhofener mit zwei Reisebussen wieder auf den Heimweg. Sowohl der Vorsitzende des Männerchors „Liederkranz“ Oberveischede, Antonius Springmann, als auch der Vorsitzende des Musikvereins „Harmonie“ Balzhofen, Joachim Kühnhöfer, waren sich beim Abschied einig: Das gemeinsame Konzert hat die Freundschaft weiter gefestigt und wird als herausragendes musikalisches Ereignis in die Geschichte beider Vereine eingehen.

 

 

 

Bernd Lienhart